3,6 Miliarden Menschen schon heute hochgradig gefährdet

28.02.2022 / Der Tagesspiegel / IPCC-Bericht 2022 zur Klimakrise von Ruth Ciesinger und Sinan Reçber
Bei der Vorstellung des neuesten IPCC-Berichts zur Klimakrise mit Fokus auf die Auswirkungen der Erderhitzung auf Menschen und Biodiversität hat UN-Generalskretär Antonio Guterres den Staaten ein »kriminelles« Versagen beim Klimaschutz vorgeworfen. Der Ko-Vorsitzende der zuständigen IPCC-Arbeitsgruppe, der Meeresbiologe Hans-Otto Pörtner, warnt vor dem sich schließenden Zeitfenster, innerhalb dessen die Menschen die schlimmsten Entwicklungen noch verhindern können.
Guterres in einer Videobotschaft: »Ich habe viele wissenschaftliche Berichte in meinem Leben gesehen, aber noch nie einen solchen wie diesen.« Der Bericht des Weltklimarats sei das Zeugnis von fehlendem politischen Führungswillen beim Klimaschutz. »Mit jedem Fakt legt dieser Bericht offen, dass die Menschheit und unser Planet vom Klimawandel geschädigt werden.« Fast die Hälfte der Menschheit lebe aktuell in der Gefahrenzone des Klimawandels. Viele Ökosysteme seien nun an einen Punkt der Unumkehrbarkeit gelangt.

»Dieser Verzicht auf politisches Handeln ist kriminell. Die größten Verschmutzer dieser Welt tragen Schuld daran, unser einziges Zuhause in Brand gesteckt zu haben.« Die 1,5-Grad-Grenze könne nur eingehalten werden, wenn die globalen Emissionen bis 2030 um 45 Prozent und die Treibhausgasemissionen bis 2050 auf netto null sinken.
IPCC Press Conference – Climate Change 2022: Impacts, Adaptation & Vulnerability
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