BEM-Pressemitteilung: BEM-Mitglieder schaffen Ressourcen schonende Lösungen für Elektromobilität
30. April 2019 / BEM-Pressemitteilung
Starke Unternehmen gehen voran: BEM-Mitglieder schaffen Ressourcen schonende Lösungen für Elektromobilität
BEM-Präsident wirbt für gleichberechtigte Förderung von Neu- und Umbauten
Während das Konzept zur Energie- und Verkehrswende durch die Bundesregierung weiter auf sich warten lässt, erzielen immer mehr Mitglieder des Bundesverbandes eMobilität e.V. alltagspraktische und Ressourcen schonende Erfolge bei der technischen Umsetzung für mehr Elektromobilität. Durch die Zusammenarbeit im Verband sind Kooperationen zwischen Unternehmen aus den Bereichen Energie, Mobilität und Digitalisierung entstanden, die in diesem Frühjahr neue Lösungen zum Umweltschutz schaffen.
So ist es dem bayerischen Sonderfahrzeugbauer Paul Nutzfahrzeuge in Kooperation mit dem Schwesterunternehmen E-VADE und der BPW Bergische Achsen gelungen, die ersten Fahrzeuge der Berliner Stadtreinigung BSR und der Kölner Abfallwirtschaftsbetriebe AWB mit einem Retrofit-Kit umzurüsten. Die Basis dafür bildet die elektrische Antriebsachse eTransport von BPW. Die Nutzfahrzeuge vom Typ Vario wurden komplett aufgearbeitet und für ein zweites, umweltfreundliches Leben ausgerüstet. Sie wurden Anfang April der Öffentlichkeit vorgestellt. Zukünftig wollen die Partner jährlich bis zu 100 Fahrzeuge umrüsten.
Ebenfalls im Bereich Umbau aktiv ist der Garchinger Digitalisierungs-Spezialist und Automobilzulieferer in-tech. Das Unternehmen rüstet in Kooperation mit ZF Friedrichshafen konventionell angetriebene EVO-Diesel-Busse des öffentlichen Personennahverkehrs auf umweltfreundliche Elektroantriebe um. Mit dem Schritt tragen die Unternehmen dafür Sorge, dass gebrauchte Busse nicht in andere Regionen exportiert werden, sondern neben Neu-Fahrzeugen aktiv zur Klimawende beitragen. In-tech verzeichnet bereits Anfragen von Kommunen, Flughäfen und Speditionen. Das notwendige Elektro-Kit ist im April in Serie gegangen, die Auslieferung erfolgt noch zum vierten Quartal in diesem Jahr.
Ein drittes Beispiel ist der frisch gegründete Fahrzeugbauer Tassima, der in Kooperation mit den Unternehmen ZIEHL-ABEGG und IAV 25 City-Sightseeing-Busse in Berlin auf Elektroantrieb umrüstet; im darauffolgenden Jahr sollen weitere 100 Diesel-Fahrzeuge umgerüstet und ertüchtigt werden. Der elektrische Antrieb wird als kompletter Teilesatz entwickelt und individuell als System integriert, um das reibungslose Zusammenspiel mit den anderen Fahrzeugkomponenten zu gewährleisten. Die für den Umbau notwendige Fertigungshalle mit einer Größe von circa 7.000 Quadratmetern wird aktuell vorangetrieben.
Gerade weil verschiedene Elektro-Fahrzeug-Modelle am Markt nicht (mehr) zu kaufen sind, aber konventionelle Dieselfahrzeuge auf den Straßen fahren, gehört das Retrofitting zu den besonders wertvollen Lösungen nachhaltiger Mobilität. Auftraggeber ersparen sich den Neueinkauf von Elektrobussen, können auf Jahre mit weniger Spritkosten rechnen und reduzieren nicht nur CO2-Emissionen, sondern auch Feinstaub-Emissionen und Stickoxide.
Einen Monat vor den Feierlichkeiten zum 10jährigen Bestehen des Verbandes beweist sich damit umfassender Gründer- und Innovationsgeist bei zahlreichen Unternehmen. »Wir sind sehr stolz auf unsere Mitglieder und sehen, dass Unternehmer ihrer Verantwortung für nachhaltiges Wirtschaften aktiv und praxisorientiert nachkommen«, sagte BEM-Präsident Kurt Sigl in Berlin. »Wir erwarten, dass die Anstrengungen für das Retrofitting mindestens genauso gefördert werden, wie der Neubau von Elektrofahrzeugen; bislang sehen wir hier ein deutliches Ungleichgewicht«, mahnte der Branchenexperte und kündigte ein Positionspapier der beiden BEM-Arbeitsgruppen Retrofitting und Sonderfahrzeuge an.
Der Bundesverband eMobilität (BEM), ein Zusammenschluss von Unternehmen, Institutionen, Wissenschaftlern und Anwendern aus dem Bereich der Elektromobilität, setzt sich dafür ein, die Mobilität in Deutschland auf Basis Erneuerbarer Energien auf Elektromobilität umzustellen. Zu den Aufgaben des BEM gehört die aktive Vernetzung von Wirtschaftsakteuren für die Entwicklung nachhaltiger und intermodaler Mobilitätslösungen, die Verbesserung der gesetzlichen Rahmenbedingungen für den Ausbau der eMobilität als zukunftsweisendes Mobilitätskonzept und die Durchsetzung einer Chancengleichheit bei der Umstellung auf emissionsarme Antriebskonzepte. Der im Jahr 2009 gegründete BEM ist der größte nationale Verband dieser Branche. Seine Mitgliedsunternehmen verzeichnen ein Umsatzvolumen von über 100 Milliarden Euro jährlich und beschäftigen über eine Million Mitarbeiter weltweit.
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