BEM-Pressemitteilung: Saarländische Ministerpräsidentin gefährdet im Wahlkampf bewusst Arbeitsplätze
Berlin. 20. März 2017. In Anbetracht der vom Diesel abhängenden Jobs und des Wertverlustes von Dieselfahrzeugen setzen sich Saarlands Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer und die CDU Saar vehement gegen Dieselfahrverbote ein.* Aussagen, die der Bundesverband eMobilität e.V. (BEM) und allen voran sein jüngstes Beiratsmitglied Robin Engelhardt nicht unkommentiert stehen lassen können.
In der aktuellen Pressemeldung der CDU Saar heißt es, die geplanten Fahrverbote für Diesel unter Euro 6 würden Arbeitsplätze in der Automobilindustrie gefährden, die Feinstaubbelastung nur geringfügig reduzieren und tausende Dieselfahrer enteignen. »Laut Umweltbundesamt ist der Verkehrssektor für 40% aller Stickoxid-Emissionen verantwortlich. Dieselmotoren sind die Hauptquelle für die Luftverschmutzung mit Stickstoffdioxid in Städten. Moderne Euro 6 Diesel-Pkw emittieren bis zu 30 mal mehr Stickoxid im realen Fahrbetrieb, als moderne Euro 6 Benzin-Pkw.** Ein entsprechendes Fahrverbot bringt also sehr wohl eine deutliche Verbesserung der Luftqualität«, so Robin Engelhardt, der sich als erster Schüler im Wissenschaftlichen Beirat des BEM für eine nachhaltige und zukunftsfähige Mobilitätswende engagiert.
Und auch das Argument, Diesel-Käufer würden von einem Fahrverbot überrascht werden, lässt der engagierte 17-Jährige nicht gelten: »Dass Diesel nicht sauber sind, hat sich seit Jahren abgezeichnet. So wurde beispielsweise schon vor dem ersten Stuttgarter Feinstaubalarm angekündigt, dass Fahrverbote die logische nächste Stufe sind, wenn sich die Luftwerte nicht verbessern sollten. Wenn sich jemand trotzdem einen neuen Diesel gekauft hat, kann es nicht sein, dass das jetzt die Gesellschaft ausbaden muss.«
Auf den ersten Blick wirkt es, als ob Kramp-Karrenbauer Arbeitsplätze zu retten versucht. Tatsächlich macht sie aber das Gegenteil. Die direkt vom Diesel abhängenden Arbeitsplätze sind langfristig nicht zu halten – ob mit oder ohne Dieselverbot. Viel wesentlicher sind die aktuellen Entwicklungen auf dem Weltmarkt. »So wird gerade in China, dem wohl wichtigsten Absatzmarkt der deutschen Automobilindustrie, eindeutig auf Elektromobilität gesetzt. Diesel- und Benzinfahrzeuge sollen dort Schritt für Schritt verboten werden. Die Lösung kann also nicht sein, auf Biegen und Brechen die „Diesel-Jobs“ zu erhalten, stattdessen muss man die Schaffung neuer Arbeitsplätze im Bereich alternativer Antriebe fördern, also in der Entwicklung und Produktion von Leistungselektronik, Elektromotoren und Akkus. Um die nicht vom Verbrennungsmotor abhängigen Arbeitsplätze der Autoindustrie, wie etwa Karosserie, Innenausstattung oder Fahrwerk, erhalten zu können, müssen wir die „Diesel-Jobs“ durch „Elektro-Jobs“ ersetzen«, erklärt Engelhardt.
»Vor diesem Hintergrund wird der Einsatz für die vermeintlich benachteiligten Dieselauto-Käufer und -Hersteller zum gefährlichen Stimmenfang, da bewusst in Kauf genommen wird, dass bei einer solchen Politik in Wirklichkeit Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Wohlstand gefährdet werden«, macht Engelhardt deutlich und ergänzt abschließend: »Wir müssen uns im Sinne unserer Umwelt, unserer Gesundheit und unserer Arbeitsplätze vom Dieselmotor verabschieden und endlich Technologieführer beim Elektroauto werden!«
⇢ *Hier finden Sie die aktuelle Meldung der CDU Saar
⇢ **Deutsche Umwelthilfe
⇢ Weitere Informationen rund um Stickstoffoxid-Emissionen (Umweltbundesamt)
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