BEM-Pressemitteilung: Umlage als effektive Fördermöglichkeit. Der Schlüssel zum Erfolg der Elektromobilität.

Berlin. 19. April 2012. »Wir haben in der Vergangenheit bereits mehrfach eine Förderforderung formuliert, um die Einführung der Elektromobilität gezielt und intelligent zu beschleunigen. Die derzeitige Förderablehnung führt ganz bestimmt nicht dazu, dass wir einen Erstmarkt für Elektromobilität darstellen können oder gar Leitmarkt oder Leitanbieter werden. Insbesondere sehen wir das Ziel der Bundesregierung – 1 Million Elektrofahrzeuge bis 2020 – gefährdet«, betont Christian Heep, Vorstand Marketing beim Bundesverband eMobilität. »Wir benötigen einen gesamtgesellschaftlichen Konsens dahingehend, dass langfristig in Deutschland eine nachhaltige CO2-neutrale Mobilität tatsächlich gewünscht ist.«
Mit der Einführung marktreifer Serienprodukte, steigender Nachfrage und erhöhten Produktionszahlen fallen die Kosten für Elektrofahrzeuge aufgrund der Skaleneffekte deutlich – und das nicht erst in zehn Jahren. Bis es jedoch soweit ist, gilt es, die existierende Kostenlücke gegenüber konventionellen Fahrzeugen zu kompensieren und sinnvoll aufzufangen. »Wir sollten der Politik ein Instrument an die Hand geben, dass die entstehende Kostenbelastung sinnvoll substituiert und sich gleichzeitig selbst reduziert«, so BEM-Beirat Markus Emmert.
»Nehmen wir exemplarisch einmal die EEG-Novelle aus dem Jahr 2004. Hier hat sich gezeigt, dass eine anfängliche Förderung massiv dazu beitragen kann, dass sich grüne Technologien sehr rasch durchsetzen und wettbewerbsfähig werden können. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien kam sogar für einige schneller als geplant, was die aktuelle politische Diskussion deutlich zeigt. Dieses Vorbild der Förderung auf Basis eines Umlageverfahrens kann aber auch der Schlüssel zum Erfolg der Elektromobilität werden«, erklärt Emmert und macht deutlich, dass mit einer solchen Umlage auf die Halter herkömmlicher Fahrzeuge eine effektive Fördermöglichkeit für die Elektromobilität geschaffen werden kann. »Ab dem Zeitpunkt, an dem die Politik erkennt, dass es langfristig keine Alternative zu einer nachhaltigen Neuen Mobilität auf Basis Erneuerbarer Energien gibt, kann sie die »unerwünschten« Mobilitätsteilnehmer entsprechend zur Finanzierung, zum Beispiel in Form einer moderaten Erhöhung der Kfz-Steuer, heranziehen.«
Die vom Bundesverband eMobilität formulierte Förderforderung, die 5.000 Euro jeweils für den Hersteller und den Käufer vorsieht, kann mit Hilfe dieses Umlageverfahrens bereits mit 30 bis 60 Euro pro Jahr und Kfz – bei einem Gesamtfahrzeugbestand von ca. 40 Millionen und einem angenommenen Elektrofahrzeuglebenszyklus von nur 8 Jahren – ohne zusätzliche Belastung des Staatshaushaltes realisiert werden.
»Im Sinne der Vorteile und Möglichkeiten in Bezug auf Klima- und Umweltschutzpotenziale, weniger Abhängigkeit vom steigenden Ölpreis, sauberer Luft und weniger Lärmemission ist das eine durchaus akzeptable Mehrbelastung für Halter konventioneller Fahrzeuge. Das ist genau der gewünschte, notwendige Beschleunigungseffekt, den wir brauchen, um ein sichtbares internationales Zeichen zu setzen«, betont Heep und macht damit deutlich, dass es zum jetzigen Zeitpunkt einer maximalen Unterstützung als initialen Meilenstein für eine Neue Mobilität bedarf, um die gesteckten Ziele in echte Chancen für Deutschland zu verwandeln.
»Rein kalkulatorisch finden sich damit nicht nur die ursprünglich vom BEM geforderten 250.000 Elektrofahrzeuge sondern mindestens eine Millionen, in der Berechnung wieder. Die zu erwartenden Überschüsse, die aufgrund von Skaleneffekten und entsprechenden Förderanpassungen entstehen, können zudem für den sinnvollen Aufbau von Ladeinfrastruktur, den Ausbau zusätzlicher Erneuerbarer Energien und die Anpassung des Stromnetzes hin zum einem Smart Grid der Zukunft verwendet werden«, so Heep.
Die Umlageförderung verhält sich mit zunehmender Etablierung der Elektromobilität automatisch degressiv und wird unerwartete eigendynamische Prozesse in Gang setzen, sodass bei überschaubaren Gemeinkosten und ohne zusätzliche Belastung des Staatshaushaltes eine richtungsweisende Entwicklung stattfinden wird, die international Nachahmung erfährt. »Mit unserem Vorschlag der Umlageförderung möchten wir einen konstruktiven Vorschlag in die Diskussion einbringen, um den politischen Diskurs über intelligente Fördermaßnahmen im Bereich der Neuen Mobilität in Gang zu setzen«, erklärt Heep abschließend.
Pressekontakt
Juliane Girke
PR-Referentin
Bundesverband eMobilität e.V
Fon 030 8961 0800
juliane.girke@bem-ev.de

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