Bereit für ein neues Drehmoment

Alle sind in Bewegung gekommen. Ob es durch die Vorgaben der EU ausgelöst wurde, das Pariser Klimaabkommen oder das Karlsruher Urteil – deutsche Unternehmen sind aktiv geworden. Noch nie hat die deutsche Wirtschaft so umfassend wie heute ihre Prozesse auf Umweltverträglichkeit geprüft, wie das gegenwärtig der Fall ist. Das Nachdenken über mehr Nachhaltigkeit reicht von den Büroetagen bis in die Werkshallen. Sogar in der deutschen Automobilindustrie wurde der Hebel für emissionsarme Produkte und Handlungsweisen umgelegt. Auch wenn es dort etwas länger gedauert hat; allen ist klar geworden, dass die Zukunft elektrisch sein wird.


Grundlage dieser neuen Klarheit ist der Handlungsdruck. Wir können klimaschädliche CO2-Abgase im Verkehrssektor bis zum Jahr 2030 nur in den gewünschten Mengen reduzieren, wenn wir umgehend handeln. Gegenwärtig ist das allein mit batterieelektrischer eMobilität möglich. Die Technologie ist erprobt, realistisch, bezahl- und produzierbar. Sie ist klug und für neue Entwicklungen anwendbar, weshalb sie sich im Individualverkehr gegen den Einsatz von Wasserstoff und eFuels durchsetzt. Aus dem Nischenantrieb ist damit ein Transformator geworden. Alles ist betroffen: Fahrzeughersteller, Autohäuser, Tankstellen, Fahrzeugklassen, Stromnetze, Steuern, die Straßennutzung, Förderprogramme, Arbeitsplätze und Ausbildungsberufe. Als Bundesverband eMobilität freut uns diese Entwicklung natürlich. Wir haben daran einen gewichtigen Anteil.

Wir werben für das Verständnis, dass Elektromobilität mehr ist als nur ein Antrieb, sondern ein ganzes System meint.

Seit über 13 Jahren geben wir Denjenigen eine Heimat, die mit der Elektromobilität Wirtschaft und Mobilität weiterentwickeln wollen. Wir arbeiten an Fachthemen, sortieren die Geschehnisse, geben Lob für Fortschritt und kritisieren die Blockierer. Wir haben viel erreicht und sind dennoch erst am Anfang: Zu unserem Grundverständnis gehört, dass die batteriebetriebene eMobilität nur mit dem Einsatz Erneuerbarer Energie sinnvoll ist. Es gilt also, den Mobilitätssektor enger mit dem Energiesektor zu verzahnen. Schaut man sich die Gesetzesgrundlagen an, erkennt man das Gefälle: Das Elektromobilitätsgesetz ist eine Blättersammlung, das Energiegesetz ist eine Bibel. Hier gibt es viel zu tun.

Wir werben für das Verständnis, dass Elektromobilität mehr ist als nur ein Antrieb, sondern ein ganzes System meint. Neben den Verkehrsmitteln und den Energiequellen kommen digitale Lösungen hinzu, welche die Mobilität auf neue Grundlagen stellen. Autos werden nur noch Endgeräte sein, wie Handys und Laptops. Wichtiger wird die Software, mit der Devices funktionieren. Damit werden die Netze relevanter, etwa für die Datenübertragung oder die Ladeinfrastruktur. Es gilt also, Regulierungsstrukturen für diese Geschäftsmodelle aufzusetzen und fairen Wettbewerb innerhalb der Netze zu ermöglichen. Auch hier wartet viel Arbeit.

Neben anderen Schwerpunkten setzen wir uns für mehr Mikromobilität ein. Viel zu viele Fahrzeuge sind deutlich zu groß. Es ist ineffizient, zwei Tonnen Stahl zu bewegen, wenn man nur 20 Kilo Einkauf mit 1,2 bis 1,4 Personen zwei Kilometer nach Hause fahren will. Die Mehrheit unserer Bewegungsvorgänge im Bereich der individuellen Massenmobilität liegt im Kurzstreckenbereich, die wir mit kleineren, leichteren und viel effizienteren Vehikeln smarter darstellen können. Mit diesen Leichtfahrzeugen erwartet uns eine ebenso große Fahrfreude durch Design, Flexibilität und Ersparnis.

Für all das braucht es die Rückendeckung durch Politik und Verwaltung. Wir haben selbst gesehen, wie Deutschland viel Zeit für Reformen verloren hat. Ein Verlust übrigens, der sich auch auf Arbeits- und Ausbildungsplätze auswirkt und wett gemacht werden muss. Es braucht also viele Hände und Köpfe. Als Bundesverband eMobilität liefern wir Erfahrung und Personal, Dialog und Austausch. Wir bieten die Breite der Abstimmung und die Tiefe im Sachverstand.

Wir sind vernetzt und wachsam und bereit für ein neues Drehmoment..!

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