Der Wahlkampf hat begonnen – Standpunkt Robin Engelhardt

26. Juni 2017 / Artikel erschienen auf ⇢ www.emobilserver.de
Robin Engelhardt, jüngstes Wissenschaftliches Beiratsmitglied im Bundesverband eMobilität, über Wahlversprechen und Subventionierungen fossiler Brennstoffe.

»Es ist nichts neues, dass Politiker vor anstehenden Wahlen erstaunlich großzügig Gelder verteilen. Dass viele dieser Ideen fragwürdig sind, ist ebenfalls bekannt. Mit seiner Forderung nach einer Kaufprämie für Euro-6-Dieselfahrzeuge bringt Horst Seehofer das Phänomen Wahlversprechen allerdings auf ein neues, absurdes Level.

Die Idee des bayerischen Ministerpräsidenten mag auf den ersten Blick sinnvoll erscheinen. Euro-6-Diesel stoßen deutlich weniger CO2 als Benziner aus und durch die SCR-Katalysatoren werden die gefährlichen Stickoxidemissionen auf ein Minimum reduziert. Soweit die Theorie. Nun zur Praxis: Laut einer Studie des Umweltbundesamts stoßen Euro-6-Diesel im Realbetrieb durchschnittlich 507 mg NOx/km statt der vorgeschriebenen 80 mg aus – sind also doch nicht so sauber, wie gerade im Kontext der Fahrverbote immer wieder propagiert. Wirklich umweltfreundlich sind also auch Euro-6-Diesel nicht und eine Förderung dieser Fahrzeuge wäre ein Bärendienst für unsere Umwelt und die Luft in unseren Städten.

Ganz unabhängig davon gäbe es mit Seehofers Vorschlag zwei konkurrierende Förderprogramme, wodurch der Preisunterschied zwischen Diesel- und Elektrofahrzeugen wieder genau so groß wäre wie ohne eAuto-Prämie. Damit verkommt eine Förderung zugunsten der Umwelt zur reinen Steigerung der Absatzzahlen der Automobilindustrie auf Kosten des Steuerzahlers.«

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