Eine erfolgreiche Verkehrswende: Was ist konkret zu tun?

Januar 2018 / Editorial von Kurt Sigl im Magazin eMobilJournal
Kurt Sigl formulierte ein aussagekräftiges Editorial für das Magazin eMobilJournal.
Seit der Sommerpause ist es eigentlich kaum noch möglich, Gespräche auf politischer Ebene zu wirklich entscheidenen Themen zu führen. Erst wurden wir damit vertröstet, dass man die Bundestagswahl und die damit einhergehenden personellen Veränderungen in den Ministerien und im Bundestag abwarten müsse, dann haben die zähen Koalitionsverhandlungen zu weiteren Verzögerungen geführt. Ein Ende des politischen Stillstandes in Deutschland ist mit Scheitern der Verhandlungen über eine Jamaika-Koalition und den aktuellen ergebnisoffenen Verhandlungen mit der SPD leider nicht in Sicht. Stillstand, der auch die eMobilitäts-Branche betrifft.
Wenn wir jetzt nicht aktiv an der tatsächlichen Umsetzung einer neuen Mobilität arbeiten, werden wir erleben, dass sich auch in den nächsten Jahren keine ernst zu nehmende Mobilitätswende einstellen wird. So ist es unumgänglich, bereits jetzt langfristige Maßnahmen einzuleiten, um unsere Mobilität bis 2050 auf Co2-neutrale Verkehrsträger umgestellt zu haben, so wie es das Pariser Klimaschutzabkommen vorsieht. Bei einer Fahrzeug-Lebensdauer von bis zu 20 Jahren bedeutet das, dass wir spätestens ab 2030 nur noch emissionsfreie Fahrzeuge zulassen dürfen.
Zusätzlich bedarf es einer Regelung für den Zeitraum bis 2030. Denkbar wäre vor dem Hintergrund der nahenden Dieseleinfuhrverbote in deutschen Städten beispielsweise eine Ausnahmeregelung nur für Unternehmen, die ihre Flotte turnusmäßig jedes Jahr um 5-10% elektrifizieren.  Nur diese erhalten im Sinne eines Monus-Malus-Systems Einfuhrgenehmigungen für den Innenstadtbereich.
Zudem muss klar sein, dass die Umstellung auf Elektrofahrzeuge auch Zweiräder, Busse und weitere Verkehrsträger betreffen muss, denn nur in einem intermodalen Ansatz werden wir erfolgreich eine saubere, leise und insgesamt nachhaltig neue Mobilität auf Basis erneuerbarer Energien umsetzen können. Elektromobilität sollte als ein Baustein in einer intermodalen Mobilitätskette verstanden werden, die verschiedene Verkehrsträger sinnvoll miteinander verknüpft und Nutzern eine komfortable Kombination mehrerer Verkehrsmittel ermöglicht. Neben der Förderung der Elektromobilität im PKW- und Zweiradbereich ist hier neben Carsharing-Konzepten auch der öffentliche Nahverkehr entscheidend.
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