Energiewende versus eMobilität

02. Mai 2017 / Artikel erschienen auf  ⇢ www.stuttgarter-zeitung.de
Erst muss die Energiewende vollendet sein, dann können eAutos kommen? Verkehrminister Hermann widerspricht solchen Überlegungen aus einem Papier seines NRW-Kollegen Groschek: beides müsse zugleic vorangetrieben werden.
Ergibt der Umstieg auf Elektroautos klimapolitisch erst dann Sinn, wenn der Strom komplett aus erneuerbaren Energien gewonnen wird – also erst in mehreren Jahrzehnten? Für diese Aussage in einem Diskussionspapier seines Hauses erntet der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) jetzt massiven Widerspruch aus Baden-Württemberg. »Energiewende und Verkehrswende müssen Hand in Hand gehen, damit eine Wende hin zu einer neuen klimafreundlichen Mobilität gelingt«, sagte Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) der Stuttgarter Zeitung. Zugleich ermahnte er seinen Düsseldorfer Kollegen, den Wandel zu beschleunigen und nicht zu bremsen. »Gerade Nordrhein-Westfalen könnte das aus der Kohlegeschichte gelernt haben.« Auch der Bundesverband eMobilität widersprach dem Ministeriums-Papier. »Wir können nicht bis zum Abschluss der Energiewende warten, sondern müssen Elektromobilität und die Energiewende zeitgleich vorantreiben«, sagte ein Sprecher.
»Wir können nicht von heute auf morgen, mit einem Fingerschnipsen, auf eAutos umsteigen«, sagte auch Robin Engelhardt vom Bundesverband eMobilität. Schon mit Blick auf die Jobs in der Automobilbranche müsse der Umstieg »Stück für Stück« erfolgen. Die Energiewende funktioniere indes nur, wenn zeitgleich die Elektromobilität vorangetrieben werde.
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