Interview der Südwest Presse mit Kurt Sigl
05. September 2017 / Interview erschienen auf ⇢ www.swp.de
Auf den Straßen sind eAutos noch selten zu sehen. Der Präsident des Bundesverbands eMobilität Kurt Sigl, kennt die Gründe.
Wie ist Ihr eAuto?
Ich bin mit meinem Tesla 36.000 Kilometer gefahren und hatte bislang nicht ein einziges Problem. Ich steige ein und fahre los. Bei weiteren Strecken zeigt er mir an, wo ich zu laden habe. Und dabei ist es völlig egal, ob ich nach Italien oder Berlin oder sonst wohin fahre.
Aber das Laden dauert lange.
Nein, das ist überhaupt nicht lange. Die Ladezeit beträgt im Durchschnitt zwischen 20 und 30 Minuten. Und die nutze ich, um meine Emails zu checken oder einen Kaffee zu trinken. Ich fahre entspannt.
Schön wäre es, wenn Ihr eAuto auch noch wirklich umweltfreundlich wäre.
Es ist umweltfreundlich. Es ist nur halb so dreckig wie ein Verbrenner. Ich fahre auch nicht mit irgendeinem Strom-Mix, sondern mit sauberem Strom.
Welche Zukunft haben die Alternativen wie synthetische Kraftstoffe?
Synthetischer Kraftstoff ist der größte Schwachsinn aller Zeiten. Dieser verbraucht in der Herstellung dreifach mehr Energie als konventioneller. Damit will die deutsche Autoindustrie nur den Verbrennungsmotor retten. Bei Wasserstoff und Brennstoffzelle sind 25 Jahre Entwicklung ins Land gegangen mit mehr oder weniger guten Ergebnissen. Da sehen wir noch Chancen, wenn es um Großspeicher geht, um etwa Schwerverkehr in Bewegung zu bringen.
Vieles hängt von der Energiewende ab. Sind Sie optimistisch?
Optimistisch würde ich nicht sagen. Es sind viele Hausaufgaben zu machen. Die Energiewende wurde in den vergangenen Jahren mehr eingebremst als gefördert. Die neue Regierung, egal wie es aussieht, muss weiter, quer und flexibel denken und vor allem die Rahmenbedingungen setzen, dass es klare Bedingungen bei Finanz- und Rechtsthemen gibt.
Warum sind eAutos so teuer?
Hier muss man differenzieren. Vor allem deutsche eAutos sind teuer. Der Renault Zoe meiner Frau kostet durch die geringeren Unterhaltskosten ähnlich viel wie ein Auto mit Verbrennungsmotor. Bei ausländischen Modellen ist die Sonderausstattung zudem oft schon im Anschaffungspreis enthalten.
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