Kommt nach dem Tesla-Hype die Tesla-Scham?
Effizient, fortschrittlich, innovativ und ökologisch – noch vor Kurzem stand dafür Tesla. Alles, was Elon Musk jetzt nicht mehr verkörpert. Viele wenden sich von der Marke ab, die Verkaufszahlen schwinden. Tesla-Fahrer, die sich für die teils rechtsextremen Inhalte, die Musk verbreitet, schämen, kleben einen Sticker an ihren Tesla: »I bought this before Elon went crazy«. »Der Vorfall bei der Rede von Musk zur Amtseinführung Trumps wird diese Scham nochmals massiv verstärken und sorgt für mehr als nur Irritationen«, so BEM-Vorstand Christian Heep.
Dass Elon Musks Unternehmen in Deutschland bereits an kaufwilliger Kundschaft verloren hat, sieht man nicht zuletzt an den Verkaufszahlen. Die Neuzulassungen von Autos der Marke Tesla haben sich für 2024 mit 37.000 im Vergleich zu 63.000 für 2023 fast halbiert. Der Marktanteil im Elektroautosegment in Deutschland ist von 12,1 auf 9,9 Prozent geschrumpft. Doch Tesla ist bei weitem nicht die einzige Elektromarke, die im Vergleich zum Jahr zuvor sinkende Verkaufszahlen aufzuweisen hat. 2024 wurden in Deutschland erstmals weniger eAutos neu zugelassen als im Vorjahr: 380.609 Elektroautos, fast 144.000 weniger als 2023.
»Hauptgründe für den Rückgang waren vor allem das »Aus für die Förderung von eAutos« (tagesschau)«, sagt Markus Emmert vom Bundesverband eMobilität dem rbb. »Und mit Sicherheit eben auch das vorsichtigere Kaufverhalten aufgrund der Wirtschaftslage.«
Doch selbst in dieser Situation konnte VW seinen Spitzenplatz konsolidieren, BMW seine Position auf dem eAuto-Markt mit 42.066 Neuzulassungen (2023: 40.420) und einem Marktanteil von 11,1 Prozent (2023: 7,7 Prozent) spürbar verbessern. Im Vergleich zur deutschen Konkurrenz ist die US-Marke der große Verlierer. »Gerade in Deutschland gibt es aber immer noch Markentreue und Volkswagen ist natürlich so etwas wie ein Gesetz, auch wenn im Kontext der eMobilität da noch einiges aufzuholen ist«, erklärt Emmert.