Kurt Sigl: »Spät, aber wichtig«
18. November 2019 / Artikel erschienen auf ⇢ www.energate-messenger.de
Die Erwartungen an den »Masterplan Ladeinfrastruktur« sind teilweise sehr hoch – je nach Branche oder Interessengruppe. Dabei sind viele Maßnahmen darin noch gar nicht final ausformuliert. Aus Sicht der eMobilitäts-Lobby beginnt die Arbeit jetzt erst.
Knackpunkt der Mobilität durch Erneuerbare Energien ist die Volatilität der Energie. Wer glaubt, es liegt konstant Strom am Kabel, an dem der Nutzer sein Auto laden möchte, der irrt. Speichervolumen, Kapazitäten im Netz, Verlässlichkeit im Vorrat und die Prognose des Verbrauchs sind Unsicherheiten der Erneuerbaren Energie. Hier Stabilität zu entwickeln, nennt sich Smart Grid oder auch intelligentes Netz. Dieses herzustellen, ist die nächste Aufgabe. Sie lässt sich nur durch eine bessere Kooperation von Automotive- und Energie-Branche lösen; zwei Wirtschaftssäulen, die bislang eher weniger im Kontakt standen. Sie müssen sich demnächst über den Strombedarf unterhalten, über Stecker am Auto, die Kommunikation der Geräte, bestenfalls ohne Kabel wie M2M oder Industrie 4.0. Dass die Regulierer hier mit am Tisch sitzen sollten, versteht sich. Aber ob die Betroffenen das schon wissen..?
Eine Mobilitäts- und Energie-Reform braucht in jedem Fall mehr Kommunikation aller Beteiligten untereinander – der Bundesverband eMobilität wirbt darum seit zehn Jahren. Der Masterplan Ladeinfrastruktur ist lediglich ein singulärer Schritt. Die Bundesregierung sollte verstehen, dass sie die Reform nicht verantwortet, sondern begleiten muss; dann könnte aus der Verzögerung doch noch Gestaltung werden.
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