Monopolstellung bei eLadesäulen in der Kritik
In Ulm und Neu-Ulm sorgt die Ladeinfrastruktur für Diskussionen, da auf öffentlichen Flächen fast ausschließlich Ladesäulen der Stadtwerke zu finden sind. »Monopole in der Ladeinfrastruktur können den Ausbau verlangsamen, da der Wettbewerb fehlt, der Anbieter zu schnelleren und kostengünstigeren Lösungen anregen würde«, erklärt Christian Heep vom Bundesverband eMobilität. Auch die Preise könnten durch mangelnden Wettbewerb steigen, da der Platzhirsch die Konditionen vor Ort festlegt.
Die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU) betonen, dass ein «bedarfsgerechter Ausbau« stattfinde. Jedoch berichtete ein privater Anbieter von monatelangen Verzögerungen bei der Genehmigung und einer abschließenden Absage, da die Stadt sich ausschließlich für SWU als Betreiber entschieden habe.
»Direkt ablehnen ohne gute Begründung können Städte solche Anfragen nicht«, ergänzt BEM-Vorstand Markus Emmert. »Allerdings können die Anforderungen so gestaltet werden, dass andere Anbieter gar nicht infrage kommen.« Eine weitere Herausforderung sieht der BEM in der Praxis, Ladeinfrastruktur in Schwestergesellschaften auszulagern, um Vorgaben wie die Trennung von Netzbetrieb und Infrastruktur zu umgehen. »Das Problem der Monopolstrukturen wird dadurch nicht gelöst – im Gegenteil, es verlagert sich lediglich auf andere Ebenen«, kritisiert Emmert.
Laut BEM würde eine stärkere Einbeziehung verschiedener Anbieter den Ausbau beschleunigen, die Ladepreise für Verbraucher senken und den Wettbewerb beleben. Der Verband betont die Notwendigkeit transparenter und fairer Verfahren bei der Vergabe von Standorten, um Monopolstrukturen nachhaltig abzubauen.
Der vollständige Artikel von Dominik Prandl beleuchtet die Herausforderungen im Detail und ist in der Originalquelle nachzulesen.