Neustart 2021 / Die Politik muss Führung übernehmen

Dezember 2020 / inpactmedia / Perspektiven 2021 mit BEM-Präsident Kurt Sigl
Mit einem dicken Nachschlag des Bundes für die Mobilitätswende geht die deutsche Fahrzeugindustrie in das neue Jahr. Die Bundesregierung hat beim jüngsten Autogipfel zusätzliche drei Milliarden Euro zugesagt, die dabei helfen sollen, die Elektromobilität für Unternehmen und Bevölkerung attraktiv zu machen. Wir als Bundesverband eMobilität begrüßen das selbstverständlich. Aber wir sehen auch die Spannungen, die es auslöst, von verschiedenen Seiten.
Da sind die Bürgerinnen und Bürger, die sich wundern, dass beim Klagelied der Autohersteller die Staatskassen schon wieder aufgehen. Das ist mehr als verständlich und in der Sache auch richtig, denn die Förderung gilt wiederholt nicht für alle eFahrzeuge gleichermaßen. Noch dazu gilt sie für Akteure, die den Wandel selbst wissentlich verschleppt haben. Da sind aber auch diejenigen, die die Elektroförderung als interventionistisch bezeichnen, als markteingreifend und die Wirtschaft steuernd. Das kann man so sehen, aber auch endlich akzeptieren, dass es ein Umweltbewusstsein gibt, dass uns zur Umstellung zwingt.
Unsere Beiträge zum Klimaschutz sind sehr gering. Der Beschluss zur Reduktion der Erderwärmung wurde schon im Dezember 2015 in Paris getroffen. Jetzt muss der Wille in eine Haltung gebracht werden, die sich im Regierungs- und dann auch im Wirtschaftshandeln durchzieht. Das ist keine leichte Aufgabe. Umso wertvoller wäre eine geführte oder moderierte Reform. Die Wirtschaft ist dafür nicht zuständig, weil sie sich um ihre Produkte und Absätze kümmern muss. Es ist die Politik, die immer noch die Chance hat, hörbar Führung zu übernehmen. Die anvisierten eine Million eFahrzeuge im Jahr 2020 haben wir schon einmal verfehlt. Gleichwohl ist Deutschland eine leidenschaftliche Autonation, die Wirtschaftskraft, Hochtechnologie, Arbeitsplätze und Serviceverständnis geschaffen hat. Es sollte in unseren Kräften liegen, mit etwas mehr Chuzpe den Auftrag anzunehmen, unsere bisherige Begeisterung jetzt in den neuen Antrieb zu investieren.
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