Um Lärm- und CO2-Emissionen an den jeweiligen Standorten zu senken, aber auch um Treibstoff- und Wartungskosten zu reduzieren, testet Deutschlands Pizzaservice Nummer 1 (Quelle: Systemgastronomie in Deutschland 2012 DEHOGA Bundesverband), Joey‘s Pizza, am Standort Hamburg Valentinskamp verschiedene Elektrofahrzeuge. Dabei setzt das Unternehmen auch auf eMobilität Made in Hamburg. Am 31. Juli 2012 wurde für die täglichen Lieferfahrten ein Karabag new500E übergeben.
15.000 elektrische Kilometer
Eine wichtige Rolle in Deutschland und Europa spielen regionale Zentren. Rahmenbedingungen für das batterieelektrische Autofahren im ländlich-urbanen Raum hat ein Forschungsprojekt der Hochschule Heilbronn herausgearbeitet. Dazu wurden jetzt erste Ergebnisse aus über 15.000 Ganzjahreskilometern vorgestellt. Typisch für die Region Heilbronn-Franken als eine von 12 Regionen in Baden-Württemberg sind eine leicht hügelige Landschaft, eine ausgeprägte landwirtschaftliche Nutzung sowie »Global Player« und gleichzeitig innovative kleine und mittelständische Unternehmen. Die Verkehrsinfrastruktur ist durch einen hohen Anteil von individualem Pendlerverkehr mit dem Auto, aber auch durch die Verknüpfung von Stadt und Region durch eine Zweisystem-Regionalstadtbahn bestimmt.
Smart Traffic
Osnabrück hat schon früh das Thema Elektromobilität für sich entdeckt. Im Jahr 2010 installierten die Stadtwerke Osnabrück die erste Ladeinfrastruktur, einhergehend mit der flächendeckenden Kampagne »Ich-fahr-Strom«. Gemeinsam mit den Stadtwerken Aachen und Duisburg sicherten sich die Stadtwerke Osnabrück ein technologisches Know How mit der Gründung der Innovationsgesellschaft smartlab. Diese widmet sich insbesondere dem Produkt »Ladenetz.de«, welches sich ein barrierefreies Laden und übergreifendes Roaming zum Ziel gesetzt hat. Diesem Verbund haben sich mittlerweile 27 Stadtwerke und mehrere europäische Partner angeschlossen.
Vernetzte eFahrzeuge – vernetzter Service
Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Sie fahren mit Ihrem eFahrzeug des Herstellers A an eine Ladesäule, die von den Stadtwerken B betrieben wird. Sie haben einen Vertrag mit Ihrem eMobility-Provider C, und über diesen wird der nun beginnende Ladevorgang abgerechnet. Nach zwei Stunden Ladezeit möchten Sie weiterfahren, stellen jedoch fest, dass die tatsächlich aufgenommene Strommenge nur einer Ladedauer von ca. einer Stunde entspricht. Wo ist die Ursache des Problems zu finden und wer kümmert sich darum? Als erstes fahren Sie zum Servicepartner Ihres Fahrzeugherstellers A und berichten dem Servicemitarbeiter von Ihrem Problem. Er unterzieht Ihr Fahrzeug einer gründlichen Untersuchung und kommt zum Ergebnis: kein Befund. Er rät Ihnen, es einfach nochmal an einer anderen Ladesäule zu probieren.
Full Power für Elektromobilität
Der weltweit überproportional wachsende Energiebedarf bei zugleich begrenzten fossilen Ressourcen und bedeutende Klimaschutzanforderungen lassen nur eine Schlussfolgerung zu – an Elektromobilität und intelligenter Energienutzung führt kein Weg vorbei. Doch bis zur Umsetzung der anvisierten Ziele – Stichwort: 1 Million Elektroautos bis 2020 – ist es noch ein weiter Weg.
Zeit für einen Direktvergleich
Die Fachwelt ist sich einig: Wasserstoff- und batteriebasierte Elektromobilität werden beide für die Neue Mobilität der Zukunft nebeneinander existieren und sich gegenseitig ergänzen – Batteriefahrzeuge (BEVs) für Kurzstrecken mit Kleinfahrzeugen und Brennstoffzellenfahrzeuge (FCEVs) für längere Fahrten mit größeren Fahrzeugtypen. Bezeichnend ist, dass 50 % aller Autos in dieses Segment fallen, aber 75% der Pkw-bedingten CO2-Emissionen ausmachen.
Einfache Vernetzung von Mobilitätsanbietern
Aufgrund der hohen Anschaffungskosten und einiger wahrgenommener Nachteile, wie hohem Preis, geringe Reichweite, geringe Dichte an Ladesäulen/Lademöglichkeiten etc. ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich Käufer für ein Elektrofahrzeug entscheiden, aktuell gering (siehe auch die Studie von Dudenhöffer/Bussmann in der NEUEN MOBILITÄT 07). Daher ist es notwendig, die Einstiegshürde möglichst niedrig zu halten, um viele potenzielle Nutzer mit Elektromobilität in Verbindung zu bringen.
Die Mobilitätswende
Gut 100 Jahre prägt das Auto unsere Städte, ohne sich ihnen anzupassen. Es gilt noch als Freiheitsversprechung: schnell, hohe Reichweite, geräumig, für alle Mobilitätswünsche gerüstet. Die Realität sieht so aus: Verkehrslärm, Emissionen, verstopfte Verkehrswege. Drohender Verkehrsinfarkt statt freie Fahrt. Durchschnittlich verbringen wir jährlich 58 Stunden im Stau, Fahrt und Parkplatzsuche sind Stress. Die Autoindustrie steht angesichts erforderlicher Veränderungen vor großen Herausforderungen.
Den Wandel mitgestalten
Elektrofahrzeuge haben in Zeiten von Ressourcenknappheit Vorfahrt. Die Automobilhersteller – kurz OEM für »Original Equipment Manufacturer« – müssen sich zunehmend auf die umweltfreundliche Alternative zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor einstellen. OEMs und deren Zulieferer müssen Antworten und Strategien auf vielfältige neue Fragestellungen finden: Wie positioniere ich neue Fahrzeugmodelle mit unterschiedlichen Eigenschaften im Vergleich zu konventionellen Pkw? Welche Veränderungsprozesse zieht die Entwicklung und Herstellung neuer Komponenten nach sich? Mit welchen modernen Produktionstechnologien kann die Umstellung gelingen? Welche Fachkräfte sind für die neuen Aufgaben geeignet und wo finde ich diese?
Die magische Zahl der Elektromobilität
Eine Zahl in den Raum zu stellen, ist immer so eine Sache. Über kurz oder lang wird man daran gemessen werden, ob deren Erreichen in Sichtweite ist. Schafft man nur die Hälfte, ist es ein Misserfolg. Nun hat die Nationale Plattform für Elektromobilität (NPE), unter der Mitarbeit vieler Akteure aus Industrie, Politik und Wissenschaft genau dies getan: Eine Million Elektrofahrzeuge sollen bis 2020 auf Deutschlands Straßen rollen. Die Politik hat daraus ein nationales Ziel proklamiert, die Medien haben es gerne aufgegriffen und in der Öffentlichkeit verbreitet.