Dass Elektroautos nur dann wirklich umweltfreundlich sind, wenn sie mit »Grünstrom« aufgeladen werden, dürfte inzwischen hinlänglich bekannt sein. Doch Erneuerbare Energien haben ihre Tücken. Entgegen der klassischen Struktur von Stromnetzen, die eine bedarfsgerechte Einspeisung auf Hochspannungsebene vorsieht, speisen vor allem Photovoltaikanlagen oft auf Niederspannungsebene ein. Bedarf oder nicht, es wird eingespeist und bringt so den einen oder anderen Netzknoten durcheinander. Hinzu kommt die Frage, welchen Strom man gerade tankt, wenn das Elektroauto erst abends angeschlossen wird. Der Solarstrom aus der Mittagszeit ist dann schon längst eingespeist.
Ein Rechtsrahmen für die Ladeinfrastruktur
Damit sich Deutschland wie von der Bundesregierung gewollt zum Leitmarkt für Elektromobilität entwickeln kann, muss eine leistungsfähige Ladeinfrastruktur vorhanden sein. Während die rechtlichen Hürden auf Privatgrundstücken eher gering sind, werfen öffentlich zugängliche Stationen mehr Fragen auf. Vor Schaffung eines Rechtsrahmens ist zu klären, wie die öffentliche Infrastruktur aussehen soll. Sie muss den Bedürfnissen der Verbraucher angepasst sein. Oft wird die lange Dauer des Ladevorganges beklagt – neben der geringen Reichweite pro Ladung ein K.O.-Kriterium für Fernstrecken.
Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur
Auch wenn die Nutzer von eFahrzeugen, egal ob Zweiräder oder Vierräder, in den bisherigen eMobilitätsprojekten ihre eFahrzeuge überwiegend zu Hause oder auch am Arbeitsplatz an die Steckdose anschließen, ist die öffentliche Ladeinfrastruktur für die weitere Entwicklung der eMobilität von hoher psychologischer Bedeutung und auch notwendig, wenn z.B. Car Sharing Modelle auf der Basis von eFahrzeugen initiiert werden und Nutzer ohne eigene Lademöglichkeit sind. Ein möglichst flächendeckender Aufbau ist allerdings auch mit hohen Installations- und Betriebskosten verbunden, die über den Verkauf von Kilowattstunden oder auch durch andere marktfähige Angebotsmodelle nicht gedeckt werden können.
BEM fordert Neuregelung bei der Besteuerung von Dienst-Fahrrädern
Der Bundesverband eMobilität setzt sich für die Verbreitung einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Neuen Mobilität ein. Um dieses Ziel zu erreichen, ist neben der Umstellung auf Elektromobilität insbesondere auch eine intelligente Verbindung der Verkehrsträger notwendig, die den Einsatz von Zweirädern als Alternative zum Automobil berücksichtigt.
Umlage als effektive Fördermöglichkeit
»Wir haben in der Vergangenheit bereits mehrfach Förderforderungen verlangt, um die Einführung der eMobilität in Deutschland gezielt und intelligent zu beschleunigen. Die derzeitige politische Förderablehnung führt ganz bestimmt nicht dazu, dass wir einen Erstmarkt für Elektromobilität darstellen können oder gar Leitmarkt oder Leitanbieter werden. Neben dem Verlust von Wertschöpfung, sehen wir insbesondere das Ziel der Bundesregierung – eine Million Elektrofahrzeuge bis 2020 – erheblich gefährdet«, betont Christian Heep, Vorstand Marketing beim Bundesverband eMobilität. »Wir benötigen einen gesamtgesellschaftlichen Konsens dahingehend, dass langfristig eine nachhaltige CO2-neutrale Mobilität tatsächlich gewünscht ist.«
Im politischen Diskurs
Der Fördervorschlag des BEM steht zur Diskussion. »Wir haben mit unserer Umlageförderung einen kontroversen Vorschlag gemacht, um die laufende Debatte zum Thema Förderung der Elektromobilität anzuheizen. Das ist uns gelungen. Es war von vornherein zu erwarten, dass wir damit nicht überall auf Gegenliebe treffen würden. Der Zukunftsmarkt Elektromobilität berührt eben nicht nur eine Branche, deren Interessen relativ homogen sind, sondern zahlreiche, sehr unterschiedliche Branchen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Vor diesem Hintergrund ist es nicht immer leicht, alle Interessen gleichermaßen zu berücksichtigen – ein Energieversorger etwa hat andere Präferenzen als beispielsweise ein Automobilhersteller. Wichtig bleibt hier, das gemeinsame Ziel weiterhin im Auge zu behalten: eMobilität langfristig als realistische Mobilitätsalternative auf die Straße zu bringen. Wir werden die Debatte gerne weiter mit Ihnen führen und unseren Vorschlag sukzessive anpassen und weiter entwickeln«, so Christian Heep, Vorstand Marketing beim Bundesverband eMobilität.
Unsere Pferdestärken werden elektrisch
Niedersachsen ist das Land der Pferde, aber auch der Pferdestärken. Das gilt im besonderen Maße für das Gebiet um die Städte Hannover, Braunschweig und Wolfsburg. Produzenten, Zulieferer, Dienstleister und herausragende wissenschaftliche Einrichtungen machen dieses Gebiet zu einer der globalen Top-Standorte der Mobilitätswirtschaft Folgerichtig hat sich diese Region, die sich mit dem Süden Niedersachsens zu einer Metropolregion formiert hat, zum Ziel gesetzt, die Chancen der Elektromobilität entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu nutzen. Möglichst viele Fahrzeuge und Komponenten sollen in der Metropolregion entwickelt und produziert werden. Dienstleistungen rund um die Elektromobilität, aber auch die regionale Erzeugung von Strom aus Erneuerbaren Energien gehören zum »Business- Modell« des Schaufensters.
Kommunen wollen immer häufiger elektrisch fahren
Kommunale Fuhrparks spielen eine wichtige Rolle beim Erreichen der Klimaschutzziele. Deshalb sind für den Kauf neuer Kehrmaschinen, Müllautos oder Streufahrzeuge nicht mehr nur Anschaffungspreis und Betriebskosten ausschlaggebend, sondern auch die Energieeffizienz. Alternative Antriebe spielen dabei eine herausragende Rolle. Auf Platz eins: der Elektroantrieb – vor Erdgas und Hybrid. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die TÜV SÜD bei 150 kommunalen Flottenbetreibern in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern im gesamten Bundesgebiet durchgeführt hat. Demnach prüfen mehr als 30% der Befragten aktuell den Einsatz reiner Elektrofahrzeuge.
Hessischer Staatsminister besucht Automechanika
Am Dienstag, den 11. September 2012, besucht der Hessische Staatsminister und Chef der Staatskanzlei Axel Wintermeyer den Gemeinschaftsstand des Bundesverbands eMobilität auf der diesjährigen Automechanika in Frankfurt am Main, um sich gemeinsam mit BEM-Präsident Kurt Sigl über die Mobilität der Zukunft auszutauschen. Im Rahmen eines politischen Messerundgangs werden beide die innovativen Projekte und Konzepte der verschiedenen BEM-Mitgliedsunternehmen anschauen und über den Status Quo der Elektromobilität in Hessen sprechen.
Elektromobilität darf kein Privileg für wenige sein
Interview mit Franz Logen zum Schaufenster Baden-Württemberg »LivingLab BWe mobil« Baden-Württemberg wurde als eine der Schaufensterregionen ausgewählt. Wann können wir mit den ersten sichtbaren Aktionen rechnen? Bereits im Oktober 2012 startet zum Beispiel das Projekt car2go electric in Stuttgart mit 300 eFahrzeugen und der entsprechenden Ladeinfrastruktur. 2013 wird die Flotte sogar noch auf 500 Fahrzeuge aufgestockt. Das wird aber nur der Auftakt für viele weitere eFahrzeuge in der Region Stuttgart und Karlsruhe sein. Insgesamt werden im Schaufenster Baden-Württemberg mehr als 3.000 eFahrzeuge unterschiedlichster Fahrzeugklassen und -typen – vom Bus über Transporter bis zum eCity-Flitzer – unterwegs sein.