Offener Brief fordert Politiker auf, bei alternativen Antrieben voranzugehen
Das Zaudern und Warten der Bundesregierung in Sachen Elektromobilität wird von Vielen kritisiert. Nun äußert sich der Präsident des Bundesverband eMobilität (BEM) Kurt Sigl mit einem eindringlichen offenen Brief (pdf) zur geplanten Umrüstung des Fuhrparks der Bundesregierung. Denn wie der Zufall es will, droht der Firma Rocvin die Insolvenz. Sie hat bisher die Fahrbereitschaft des deutschen Bundestages mit jährlich 155.000 Fahrten und 1.500.000 Kilometern bewerkstelligt. Zwischenzeitlich könnten Abgeordnete gar auf Taxis umsteigen müssen.
BEM-Präsident Kurt Sigl fordert in einem offenen Brief an Bundestagspräsident Lammert, aus der Not eine Tugend zu machen und einher mit der offenbar erforderlichen Neuausschreibung konsequent auf Elektromobilität und umweltfreundliche Fahrzeuge umzusteigen:
»Ich möchte die Gelegenheit nutzen, Sie darauf aufmerksam zu machen, dass darin auch die Chance besteht, die Vereinbarungen des jüngst verabschiedeten Koalitionsvertrags zeitnah umzusetzen. Dort heißt es, der Bund werde seinen Fuhrpark sukzessive auf Elektromobilität umrüsten.«
Sigl fordert, »eine signifikante Anzahl an umweltfreundlichen Elektrofahrzeugen« in den Fahrzeugpool der Fahrbereitschaft aufzunehmen sowie die »Umrüstung der 30 bundestagseigenen Fahrzeuge« anzudenken. Denn wer, wenn nicht die Politik, könne mit einem guten Beispiel vorangehen und die breite Bevölkerung von den Vorzügen alternativer Antriebe überzeugen:
»Diese Umrüstung wäre ein wichtiges Signal für die Öffentlichkeit und die gesamte emobile Branche. Die Volksvertreter würden auf diese Weise Ihr Bekenntnis zum Klimaschutz aktiv vorleben und der Bevölkerung nachhaltig demonstrieren, dass eine neue, saubere Mobilität bereits heute alltagstauglich ist. Die Verbreitung der Elektromobilität ist politisch ausdrücklich gewollt. Bund, Länder und Kommunen sollten endlich mit gutem Beispiel voran gehen und aktiv Zeichen setzen.«
Ein elektromobiler Fuhrpark der Bundesregierung würde Elektroautos willkommene Aufmerksamkeit bescheren und zudem sicherlich auf Wohlwollen bei der deutschen Bevölkerung treffen. Genügend Auswahl aus heimischer Produktion gäbe es bereits: Das Elektroauto mit Range Extender Opel Ampera bietet einen guten Kompromiss aus Platzangebot und Reichweite. Und mit Fahrzeugen wie dem Audi A6 hybrid oder dem BMW ActiveHybrid 7 existieren auch Modelle für Personentransporte mit erhöhtem Sicherheitsbedarf und repräsentative Anlässe.
Mit etwas vorausschauender Planung und ausreichend gutem Willen käme sogar der Einsatz von Klein- und Kleinstwagen wie BMW i3, VW e-up! und smart fortwo elecric drive in Frage.
Quelle: ⇢ ecomento.tv