Neue Mobilität effizient und intelligent gestalten
Die Politischen Forderungen des BEM
Die Politik in Deutschland für Umweltschutz in Gesellschaft, Wirtschaft und Mobilität bleibt unter ihren Möglichkeiten. Die Akteure des politischen Spektrums sprechen sich mehrheitlich für mehr Vereinbarkeit zwischen den Erfordernissen moderner Industriegesellschaften und den Notwendigkeiten für den Erhalt und die Pflege der Umwelt aus. Im Ergebnis erzielt Deutschland jedoch in der realen Umsetzung bestenfalls einen Mittelplatz.
Die Politik in Deutschland ist kein Taktgeber der Reformen. Bisherige Entscheidungen in der Verkehrspolitik haben weder zur Verminderung der Klimawirkung unserer Mobilität geführt, noch eine Wende im gesellschaftlichen Verhalten ausgelöst. Veränderungen scheitern bereits durch fehlende Konzepte, die mangelnde Detailkenntnis fachlich Zuständiger, an fehlenden fachübergreifenden Schnittstellen und am hohen Interesse von Verwaltungsbediensteten, durch die Pflege bisheriger Kontakte, Beziehungen und Ratgeber bewährte Arbeitsweisen sowie den gewohnten Einflussrahmen zu erhalten.
Der Bundesverband eMobilität e.V. (BEM) wirbt seit den 15 Jahren seines Bestehens für Elektromobilität auf Basis Erneuerbarer Energien als die effizienteste Antriebslösung. Mithilfe bereits getroffener politischer Entscheidungen in Brüssel und zaghafter, erster Reformanfänge im deutschen Straßenverkehr sieht der BEM den Anfang dafür bereitet, die Verkehrspolitik jetzt effizient und intelligent umzubauen und die Neue Mobilität mit frischen Kräften sinnvoll neu zu gestalten.
Die folgenden Empfehlungen des Bundesverbandes eMobilität beruhen auf den fachlichen Hinweisen der BEM-Arbeitsgruppen, die verbandsoffen und nach Einzelthemen differenziert arbeiten und den Kenntnisstand sowie die Expertise relevanter Pionier-Unternehmen in der Elektromobilität beinhalten. Nicht selten gehören sie zum Reformflügel im deutschen Mittelstand, denen Machbarkeit und Bezahlbarkeit eine Herzensangelegenheit sind. Sie alle vereint das Bewusstsein, dass neue Technologien und kluge Verknüpfungen die Basis dafür bilden, Arbeitsplätze und Wertschöpfung zu schaffen sowie Wohlstand und Umweltschutz miteinander zu vereinen.
Mehr Klarheit in Politik und Gesetzgebung schaffen
Der BEM empfiehlt dringend einen eigenen Rechtsrahmen für die Elektromobilität und eine neu zu bildende Fachorganisation mit entsprechenden Expert*innen.
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Die Elektromobilität ist in den Ministeriumszuständigkeiten bislang ein ungeliebtes Zusatzthema.
Es gibt weder ressortübergreifende Arbeitsgruppen in den Bundesministerien, noch einen eigenen Rechtsrahmen.
Status Quo
- 25 unterschiedliche Gesetze, Regularien, Verordnungen aus verschiedenen Ressorts regeln den Fachbereich eMobilität
- verschiedene, teils widersprüchliche Fremdgesetze
- die fachliche Betreuung und Beratung obliegt einer bundeseigenen Organisation, die ursprünglich für Wasserstoff zuständig war
EmoG
• nur 8 Paragraphen
• ohne klaren Rechtsauftrag
• erfasst nicht alle eMobile
• läuft 2026 ab
1. Mehr Klarheit in Politik und Gesetzgebung schaffen
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Mehr Akzeptanz für interoperable Systeme einbauen
Die Verkehrswende hängt in großem Maße an den Fragen der Energieversorgung. Systeme, Techniken und Organisationen müssen befähigt werden, miteinander zu kooperieren und sich zu verbinden.
- alle CO2-freien Energieträger von der EEG-Umlage befreien
- Potentiale mobiler Speicher durch Laden- und Entladen analog zu stationären Speichern beachten
Ladeinfrastruktur
- Ladeinfrastruktur standardisieren
- Drive-Through-DC-Ladepunkte
- Netzbetreiber befähigen, Ladeinfrastruktur bezahlbar zu gestalten
- Betrieb soll der freien Marktwirtschaft unterliegen
- Bürokratische Prozesse beschleunigen
Batterie
- Batterien regional produzieren und recyceln
- Transparenzregister für Rohstoffe einführen
- generelle humanitäre Verträglichkeit absichern
Sicherheit
- Qualifizierung von Personal
- Ausbildung und Generierung neuer Fachkräfte
- Etablierung neuer Sicherheitsstandards für Transport, Rettung, Bergung und Bau
- Cybersecurity und interoperable Systeme, Nutzung des Mobility Data Space Areal
2. Mehr Akzeptanz für interoperable Systeme einbauen
Konsistente Umsetzung realisieren
Wer Treibhausgase reduzieren will, muss Entscheidungen treffen und Maßnahmen vereinbaren.
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Maritimer Bereich
- Kauf von elektrisch betriebenen Wasserfahrzeugen oder Umrüstung auf eAntrieb analog zum Straßenverkehr steuerlich begünstigen bzw. fördern
Leichtfahrzeuge
- Klassen L1e-L7e fördern
- Höchstgeschwindigkeit auf 59 km/h anpassen
eAviation
- mit Mitteln aus Forschung und Entwicklung fördern
Bau-, Land- und Sondermaschinen
- Erwerb und Umbau analog zu anderen
- Umbauprogrammen fördern
- Öffentliche Ausschreibungen an
- Null-Emission-Auflagen koppeln
- ab 2024 2-Takt-Motor-Zulassungsverbot
Pkw-PlugIn-Hybride sind lediglich Brückenlösung
Der BEM hat ein 3-Stufen-Modell für die Reform der PHEV-Fahrzeug-Förderung vorgelegt: Auszahlung des Umweltbonus zeitlich versetzt und nach Umweltwirkung gestaffelt; Nutzung der Fahrzeuge als eAutos forcieren und tatsächlichen Gewinn an positivem Umwelteinfluss honorieren.
3. Konsistente Umsetzung realisieren
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Bullshit beseitigen
Förderprogramme für Verbrennerfahrzeuge sind zu stoppen.
Sämtliche Privilegien und Vergünstigungen des Verbrenners sind umgehend einzustellen.
Deutschland kennt die eigene, reale Elektromobilität nicht. Es fehlt an Zahlenerhebungen und behördlicher Erfassung. Berechnungen liefern einen Blindflug in die Zukunft.
Kraftfahrt-Bundesamt
- Batteriekapazitäten, Speicherpotentiale, Energiebedarfe, Last- und Bedarfsspitzen der eFahrzeuge im Markt erfassen
eTrailer
- Einsatz ermöglicht erhebliche CO2-Einsparungen, das Bundesverkehrsministerium erkennt jedoch keinen Umwelteffekt an
Das derzeit gültige Elektromobilitätsgesetz liefert mit Verfallsdatum 31.12.2026 keine Perspektive.
Akteure der Elektromobilität haben
in Deutschland keine Rechtssicherheit, das muss dringend geändert werden.
Jeder Tag Konzeptlosigkeit schwächt Unternehmen, die zur Reform bereit sind. Mobilitätsunternehmen benötigen Planungs- und Investitionssicherheit.
4. Bullshit beseitigen
Einfaches & Digitales ausbauen
Das System Elektromobilität benötigt vernetzte Akteure und schnellere Handlungen, was mithilfe der Digitalisierung realisiert wird.
Der BEM fordert dringend die Schaffung digitaler Identitäten, um Basisvorgänge im Fahrzeughandel zu standardisieren und neue Geschäftsmodelle zuzulassen.
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Deutschland kennt die eigene, reale Elektromobilität nicht. Es fehlt an Zahlenerhebungen und behördlicher Erfassung. Berechnungen liefern einen Blindflug in die Zukunft.
Nutzung von Daten
- Standards schaffen, die im Einklang mit dem europäischen Datenschutz stehen
- auf Plattformen betreiben, die für alle Interessenten zugänglich sind und die richtigen Schnittstellen liefern
- Geräte müssen miteinander kommunizieren können
An dieser Schnittstelle wird es dann um so einfacher, verschiedene Verkehrsformen zu verbinden und Intermodalität in Städten und auf dem Land zu fördern.
Tempolimit
Der BEM unterstützt die Forderungen nach einem Tempolimit von 130 km/h
und begrüßt die wissenschaftliche Förderung von KI-Projekten, speziell in der Mobilitätswende.