Wenn elf Avocados umweltschädlicher als eine eAuto-Batterie sind
04. Dezember 2020 / Tagesspiegel Mobil von Jens Trailer / Photo © REUTERS / Aly Song
Der enorme Wasserverbrauch bei der Gewinnung von Lithium wird immer wieder als Argument dafür angeführt, dass batterieelektrische Autos der falsche Weg seien. Der Batterieforscher Maximilian Fichtner, Direktor am Helmholtz-Institut für elektrochemische Energiespeicherung in Ulm, widerspricht.
Für das Lithium eines Akkus mit einer Kapazität von 64 Kilowattstunden (kWh) werden nach den gängigen Berechnungsmethoden 3.840 Liter Wasser verdunstet. Das entspricht nach Fichtners Angaben dem Wasserverbrauch bei der Produktion von 250 Gramm Rindfleisch, zehn Avocados, 30 Tassen Kaffee oder einer halben Jeans.
Zum Vergleich: Derzeit werden weltweit 17,5 Milliarden Liter Öl pro Tag verbraucht. Für die Förderung sind 46 Milliarden Liter Wasser notwendig. »Mit diesem Wasser könnte man Lithium für 1,5 Millionen große Tesla-Akkus gewinnen – jeden Tag«, so Fichtner. »Und das Wasser für die Ölförderung verdunstet nicht, es wird häufig vergiftet.«
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